Club of Rome: Die vier peinlichsten Irrtümer der Weltuntergangs-Propheten

Mit der heutigen Vorlage des “Medium-Term Oil Market Report” erinnert die Internationale Energieagentur (IEA) indirekt auch an eines der größten Umweltmärchen der vergangenen Jahrzehnte. Binnen 20 Jahren, so prophezeiten Wissenschaftler 1972 in ihrem Bericht zur “Lage der Menschheit”, werde das Erdöl zur Neige gegangen sein.

Fast fünf Jahrzehnte nach Veröffentlichung des apokalyptischen Traktates sprudelt noch immer munter Erdöl aus der Erde. Und der schwarz-braune Saft liefert weiter rund ein Drittel der weltweit benötigten Primärenergie. Allein 2014 pumpten Förderanlagen weltweit 4,2 Milliarden Tonnen Erdöl aus dem Boden. Die globalen Reserven sind auch nicht geschrumpft, sondern stiegen laut Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) auf 218,9 Milliarden Tonnen. Gemessen an der Förderung 2014 reichen die heutigen Reserven also locker für weitere fünf Jahrzehnte.

Auch bei anderen Rohstoffen hat sich der Club of Rome schwer verkalkuliert. Er ist mit seiner fixen Idee vom “exponentiellen Wachstum” beim Ressourcenverbrauch in die selbst gestellte Falle getappt:

  • Silber sollte 1985 verbraucht sein. Tatsächlich betrugen die Reserven noch 2015 nach Daten des Geologischen Dienstes der Vereinigten Staaten rund 570.000 Tonnen. Das entspricht dem 21fachen der weltweiten Produktion 2015.
  • Zinn dürfte es laut Club of Rome seit 1987 nicht mehr geben. Aber noch 2014 bezifferte die Bundesanstalt für Geowissenschaften die Produktion an Primärzinn auf weltweit mehr als 280.000 Tonnen.
  • Zink sahen die umweltbewegten Wissenschaftler beim Blick auf ihre (offenbar falsch gefütterten) Computer wie Erdöl im Jahr 1990 am Ende. Tatsächlich wurden 2014 weltweit 13,3 Millionen Tonnen Zink produziert – ein neuer Rekord!

Hoffentlich berücksichtigen jene Klimawissenschaftler, die heute auf den Millimeter genau die Höhe des Meeresspiegels in einhundert Jahren prognostizieren, die Fehleranfälligkeit ihrer Vorhersagen – selbst wenn diese “aus dem Computer” kommen.

Internationale Energieagentur

Bundesanstalt für Geowissenschaften

Geologischer Dienst der Vereinigten Staaten